Albanien

Schon die Griechen und Römer bezeichneten einen illyrischen Stamm auf dem Gebiet des heutigen Albaniens als Albanoi bzw. Albani.
Die Albaner bezeichnen sich selbst als Shqiptarët - abgeleitet von shqipe (= "Adler") = "Adlersöhne", ihr Land als Shqipëria. 83% der Bevölkerung sind Albaner.


"Albanien - eine uneinnehmbare Burg",
ca. 180.000 Bunker wurden gebaut.

Impressionen von 1990, kurz bevor die marxistisch-leninistische, absolut blockfreie1 und atheistischen Volksrepublik ("das Nordkorea Europas") eine demokratische Republik wurde.

1

1948 Bruch mit Jugoslawien, 1961 Bruch mit der Sowjetunion, 1978 Bruch mit China.


Nach dem Umbruch (1991) entfernte Statuen: Lenin (links), Stalin (2. von links) und Enver Hoxha2 (Mitte) in Tiranë, sowie die Statuen von Enver Hoxha in Gjirokastër3 (2. von rechts) und in Korçë4 (rechts).

2. Reihe:

Propagandasprüche: "Ruhm den Werken des Genossen Enver Hoxha" (links), "Es lebe Genosse Ramiz Alia"5 (2. von links), "Wo die Jugend ist, da sei sie an der Spitze" (Mitte), "Setzen wir die Beschlüsse um, die das Plenum des Zentralkomitees der Partei gefasst hat" (2. von rechts); die bis zu fünf Stockwerke hohen Sozialbauten hatten keinen Fahrstühle und wurden meist erst nach der Wende verputzt (rechts).

3. Reihe:

Selbst in den Hinterhöfen wurden Bunker errichtet (rechts).

5. Reihe:

LKW aus China (Mitte), private PKW's (vgl. 2. von rechts) gab es nicht, der Besitz von Motorrädern war erlaubt (rechts).


2

1908 in Gjirokastër geboren, 1985 in Tirana verstorben; 1944-1985 Generalsekretär des Zentralkommitees der Arbeit Albaniens.

3 vor seinem vorgeblichen Geburtshaus (siehe dazu die Fußnote 23).
4 dort besuchte er das französische Lyceum und unterrichte dort nach seinem Studium.
5

1925 geboren in Shkodër, 1985-1991 Erster Sekretär der Partei der Arbeit Albaniens, 1991-92 Staatspräsident, 2011 verstarb er in Tiranë.


Geschäfte für Lebensmittel (links) und Obst und Gemüse (2. von links); Schlange vor dem Reataurant "Klient" (2. von rechts).

3. Reihe: Im Kaffeehaus saßen nur Männer (Mitte links)
5. Reihe: Auch das gab es, eine bettelnde Roma (2. von rechts).



Albanien heute

In der Hauptadt (seit 1920) Tiranë: Enver-Hoxha-Grab heute6 (links), Enver-Hoxha-Tasse (Mitte) und Mosaik7 am Nationalhistorischen Museum (rechts).

2. Reihe:

Terroropfer-Denkmal8 (links); Bunk'Art2-Museum9 (2. von links bis 2. von rechts).

3. Reihe:

Skanderbeg-Platz: Skanderbeg-Denkmal10 (links), Ethem-Bey-Moschee11 (Baubeginn 1794; Mitte) und von einem Hochhaus "erdrückter" Uhrturm (1822; rechts).

4. Reihe:

Orthodoxe Auferstehungskathedrale12 (links und 2. von links; 2012) und römisch-katholische Pauluskathedrale13 mit Paulus auf dem Dach und Mutter Teresa vor dem Eingang (Mitte bis rechts; 2002).

5. Reihe: Im Neuen Bazar: Verkauf von Raki-Variationen (2. von rechts).

6

bis 1992 befand sich sein Grab auf dem Heldenfriedhof (samt Ehrengarde); seine Leiche wurde exhumiert und auf einem Friedhof am Stadtrand umgebettet.

7

mit dem Titel "Shqipëria" (= Albanien) am 1981 errichteten Gebäude, es wird auch nach der Gebäude-Restaurierung (2023) erhalten bleiben.

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im Hintergrund die noch im Bau befindliche Große Moschee (die Türkei und Saudi-Arabien unterstützen den Neubau von Moscheen in Albanien).

9 Schwerpunkt: Verbrechen der Staatssicherheit Sigurimi (1944-1990).
10 nähere Erläuterungen im Skanderbeg-Museum in Krujë.
11 während der atheistischen Ära war sie ein Museum.
12

der Neubau von orthodoxen Kirchen in Albaninen wird von der griechisch-orthodoxen Kirche unterstützt.

13

der Neubau römisch-katholischen Kirchen in Albanien wird von der katholischen Kirche in Rom unterstützt.


Elektro-Taxi (rechts) an der Ladestation in Tiranë.
2. Reihe:

In Krujë: Festung (links), Skanderbeg14-Museum (Mitte; 1982) und Skanderbeg-Portrait (in den Uffizien / Florenz; 18. Jh.; rechts).

3. Reihe:

In Shkodër: Rozafa-Festung (erste Bauten ab dem 4. Jh. v. Chr.; links), Rozafa15 (Mitte links), Bleimoschee (z.Z. Bauarbeiten; 1774; Mitte rechts) und Brücke von Mes (18. Jh.; rechts).

4. Reihe:

Römisch-katholische Kathedrale des Hl. Stefan16 (1991 rekonstruiert; links und 2. von links), Mutter-Teresa17-Denkmal (Mitte), Große Moschee (2. von rechts; 1995) und Denkmal der "Fünf Helden von Vis"18 (rechts).


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der albanische Nationalheld (und Adlige) Georg Kartriota (1405-68), genannt Skanderbeg (albanisch Skënderbeu) war zuerst Vasall des Osmanischen Reiches (1423-43), danch kämpfte er für die albanische Unabhängigkeit als Militärkommandant der Republik Venedig (1443-47) und des Königreichs Neapel (1451-69).

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der Legende nach wurde sie lebendig eingemauert (damit der Bau nicht immer wieder eingestürzte); eine Lücke blieb, damit sie ihren Sohn stillen konnte.

16 1898 eingeweiht, ab 1967 als Sporthalle genutzt.
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sie besuchte Shkodër zweimal: 1989 wurde sie von Enver Hoxhas Ehefrau empfangen, 1991 kam sie zur (erneuten) Einweihung der Kathedrale.

18 das Denkmal aus der sozialisten Ära wurde nur versetzt!

In Korçë: Iljaz-Bej-Mirahori-Moschee19 (1494; links und 2. von links), Uhrturm20 und orthodoxe Auferstehungskathedrale21 (1994; 2. von rechts und rechts).

2. Reihe: Museum für mittelalterliche Kunst (2016) mit ca. 400 Ikonen.
3. Reihe: Altes Bazarviertel22

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während der atheistischen Ära war sie ein Museum; das 32 m hohe Minarett stürzte 1961 durch ein Erdbeben ein, 2008 erfolgte der Wiederaubau.

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derVorgängerbau stammt von 1784, ein Erdbeben 1960 ließ ihn einstürzen, 2016 wieder aufgebaut.

21

ein Vorgängerbau wurde 1968 abgerissen. Davor stand ein Denkmal von Enver Hoxha, heute das des Unbekannten Soldaten.

22

schon 1980 wurde mit Renovierungsarbeiten begonnen, erst 2017 war die Restaurierung abgeschlossen. Viele Geschäftsräume stehen aber leer, da eine Nutzung nur für Handwerker und typische Erzeugnisse vorgesehen ist!

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Straßenverkauf von Tabak (rechts).
3. Reihe: Zum Abschluss eisgekühlter Raki (rechts).
5. Reihe:

Das Lehnwort "Baumarket" (abgeleitet vom deutchen Baumarkt) soll für Qualität bürgen (2. von Links). Auch die Schuhputzer sind noch nicht ausgestorben (rechts).


Roma-Siedlung am Rande von Shkodër (links). Schätzungen nach soll es zwischen 30.000 und 150.000 Roma in Albanien geben.


Vjosatal                           
2. Reihe:

In Gjirokastër: Die Museumsstadt mit den steingedeckten Häusern ist UNESCO-Weltkulturerbe (2. von links und Mitte), Ethnografisches Museum23 (2. von rechts) und die Festung (Baubeginn im 12. Jh.; rechts).

3. Reihe:

In Butrint24: Blick in das antike Theater (3. Jh. n. Chr.; links), römische Thermen (2. Jh. n. Chr.; 2. von links), Baptisterium mit Mosaikboden (Mitte; 6. Jh. n. Chr.), Große Basilika (6. Jh. n. Chr.; 2. von rechts) und das Löwentor25 (4. Jh. v. Chr.; rechts).

4. Reihe:

Beim Dorf Mesopotam: Kirche des Klosters des Heiligen Nikolaus (13. Jh; links und 2. von links) mit angegliedertem Friedhof (Mitte) und bei Sarandë: Orthodoxes Kloster des Heiligen Georg (14. Jh.; 2. von rechts und rechts).


23

das Gebäude wurd 1966 erichtet. Im Vorgängerbau (den 1966 ein Brand zerstört hatte) wurde 1908 Enver Hoxha geboren.

24 im 4. Jarhhundert v. Chr. gegründet.
25 nur schwer erkennbar: Der Löwe tötet einen Stier.

Sarandë (links) und Vlorë (rechts) mit Unabhängigkeitsdenkmal26 (1972; Mitte).
2. Reihe:

In Apollonia27: Portal des Bouleuterions28 (2. Jh. n. Chr.; 1976 rekonstruiert; Mitte) und das Theater29 (3. Jh. v. Chr.; rechts).

3. Reihe: Die Marienkirche (13. Jh.) des Klosters auf dem Apollonia-Areal.
4. Reihe:

Das archäologische Musaeum ist in einem ehemaligen Klostergebäude untergebracht: Skulptur30 (2. von links) und Wildschwein-Jagd (rechts).

5. Reihe:

In der Hafenstadt Durrës: Amphitheater (2. Jh.: links), Große Moschee31 (1931; (Mitte links) und Gebäude des Ventus-Hafen-Hotels (Mitte rechts und rechts).


26

1912 wurde hier die Unabhängigkeit Albaniens ausgerufen; Vlorë war von 1912-20 die Hauptstadt, abgelöst von Tiranë.

27

im 6. Jh. v. Chr. von griechischen Kolonisten aus Korinth und Korfu gegründet, benannt nach dem griechischn Gott Apollon.

28 Versammlungsraum des Stadtrates, Teil der Agora.
29 bot Platz für 10.000 Zuschauer; wurde später als Steinbruch benutzt.
30

die antiken Skulpturen sind meist kopflos, damit bei einem Machtwechsel problemlos die Köpfe ausgetauscht werden konnten.

31

1967 wurde die Moschee geschlossen und das Minarett abgerissen; nach der Wiedereröffnung wurde 1993 das Minarettt wieder errichtet.


In Berat: Kirche des Heligen Michael32 (wahrscheilich aus dem 14. Jh. stammend; links); der Eingang zum Kala / Burgberg (1205; 2. von links), Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (~1300; 2. von rechts) und Rote Moschee33 (15. Jh.; rechts).

2. Reihe:

Onufri34-Denkmal (links), Onufri-Museum35 (2. von links bis rechts).

3. Reihe:

Das ehemalige muslimische Stadtviertel Mangalem trägt den Beinamen "Stadt der 1.000 Fenster".

4. Reihe:

Junggesellenmoschee36 (1827; links), Königsmoschee37 (1492; 2. von links und Mitte) und Halveti-Tekke38 (1785; 2. von rechts und rechts).

5. Reihe:

Die Altstadt von Berat ist UNESCCO-Weltkulturerbe und liegt am Osum (links), das christliche Altstadtviertel liegt auf der anderen Flussseite (Mitte links) und die orthodoxe Kathedrale des Heligen Dimitrius39 (2002; Mitte rechts und rechts).


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in der atheistischen Ära wurde damit begonnen, sie zu einer Touristenunterkunft umzubauen, dazu wurde der Glockenturm abgerissen.

33 das Minarett der Ruine durfte in der sozialistishen Zeit noch bestiegen werden.
34 im 16. Jh. in Berat geborener ortodoxer Geistlicher und bedeutenster Ikonenmaler seiner Zeit.
35 1986 in der ehemaligen Kathedrale der Heiligen Maria eröffnet.
36 ab 1961 zum Kulturerbe erklärt.
37 war in der atheistischen Ära eine Tischtennishalle
38

der mystische Sufi-Orden wurde von Halveti (†1347) in Herat in Afghanistan gegründet.
Der Begriff "Halvet" wird bei den Sufis für den "Rückzug ins Gebet" bzw. die "Andacht" verwendet.

39

an gleicher Stelle war im Sozialismus die alte orthodoxe Kirche abgerissen worden.